Der November 2022 ist kein November im Wettersinn, viel zu mild wie auch schon der Oktober. Das ist einerseits erfreulich, weil der Energieverbrauch reduziert wird. Andererseits bietet die Natur ein Bild der Verwirrung. So sah ich beim gestrigen Weg schon Haselnuss-Kätzchen, der Löwenzahn blüht unverdrossen weiter und die Äcker mit Gründüngung prangen mit unzähligen Ringelblumen und anderen blühende Pflanzen. Dafür habe ich keine Biene oder Hummel mehr gesehen.

Da es aber ein Morgen nach einem leichten Nachfrost (um die Null Grad) war, konnte ich ein Phänomen sehen, dass relativ selten ist. Beim ersten Blick dachte ich an Wolle, an Federn, an irgendetwas Schimmelpilziges und wollte weitergehen. Dann habe ich doch noch ein Foto gemacht (nur eines! Ein Versäumnis).

Eis der Rosagetönten Gallertkruste (Exidiopsis effuso), eines Pilzes, der in kühlen Nächten Eisfäden „ausatmet“.

Rosagetönte Gallertkruste

Die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft erklärt das Phänomen sehr gut, hier die Kurzfassung: Ist es kühl und schneefrei, mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, hat es dazu viel geregnet und befindet sich in diesem Gebiet Totholz mit dem richtigen Pilz, der Rosagetönten Gallertkruste, dann hat man die Chance, dieses Phänomen zu sehen.

Der Pilz im Inneren des Holzes atmet nämlich (Stoffwechselgase) und schiebt so das im Holz ebenfalls vorhandene Wasser nach außen, es entstehen Eisfäden, die aus dem Holz heraus wachsen. Sie sind haarfein, wirken wie Zuckerwatte, und sind doch relativ stabil, warum, das erklärt die FAZ in einem Artikel.